Süd, 08.07.2010, Florian Müller
Bayer Werke Chempark in Uerdingen.Foto: Hayrettin Özcan / WAZ FotoPool
Süd. Reagiert hat nun Bayer Material Science als Betreiber der Kohlenmonoxid-Leitung auf den offenen Brief von mittlerweile 110 Kinderärzten, die eingehend vor der Inbetriebnahme der Pipeline gewarnt haben (wir berichteten), da nach ihrer Ansicht Rettungsszenarien bei einem Leck in der Leitung nicht beherrschbar seien. Vorstandsmitglied und Arbeitsdirektor Dr. Tony Van Osselaer sowie Dr. Jürgen Hinderer begrüßen in ihrer Antwort, dass „die Diskussion über die CO-Pipeline sehr engagiert und auch emotional geführt wird“. Dies sei durchaus verständlich. Sie weisen aber darauf hin, dass die Mediziner „längst widerlegte Behauptungen“ anführen.
Es heißt: „Zu den von Ihnen beschriebenen Szenarien ist grundlegend festzustellen: Pipelines sind sowohl unter Sicherheits- als auch unter Umweltaspekten das beste Transportmittel für viele flüssige und gasförmige Stoffe.
Industrieunternehmen - darunter auch Bayer - haben jahrzehntelange Erfahrung im sicheren Umgang mit Kohlenmonoxid (CO) und betreiben verschiedene Versorgungsleitungen. Für die CO-Pipeline zwischen unseren Standorten Dormagen und Krefeld-Uerdingen wurde ein Sicherheitskonzept entwickelt, das die bisherigen Standards und gesetzlichen Regelungen übertrifft. Im normalen Leitungsbetrieb ist ein Austreten von CO auszuschließen.“
Nur durch äußere Einflüsse könnte ein Leck entstehen, dafür sei aber ein entsprechender Schutz wie Geo-Grid-Schutzmatten, Trassenwarnbänder und Absperrstationen vorgesehen. „Sollte trotz aller Sicherheitsvorkehrungen dennoch Gas austreten, kann dies in Minutenschnelle geortet werden und es greifen Sofortmaßnahmen, die bis zur vollständigen Entleerung der Pipeline führen können“, so der BMS-Vorstand.
„Mit Nachdruck verwahren wir uns gegen Ihre Unterstellung, unser Unternehmen würde „menschenverachtend“ handeln. Fakt ist: Für uns als Unternehmen ist ein Vorgehen nach Recht und Gesetz selbstverständlich und ohne Alternative. Der von Ihnen kritisierte Alarm und Gefahrenabwehrplan (AGAP) ist ein vorgeschriebenes und erprobtes Instrument der Gefahrenabwehr“, stellt BMS fest. Die kommunalen Feuerwehren. erhielten von BMS die erforderliche Unterstützung, zum Beispiel bei der Ausrüstung, ein Atemschutzkonzept werde erarbeitet.
Die Behauptung der Ärzte, dass CO nur dort produziert werden dürfe, wo es verarbeitet wird, sei falsch. Abschließend lädt BMS die Ärzte zu einer Informationsveranstaltung ein, um persönliche Bedenken und Sorgen auszuräumen.
Quelle: Der Westen
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